... für Flügel der Dunkelheit!
Annorra hat sich sehr viel Mühe mit der Rezension gegeben. Herzlichen Dank dafür.
Ich hoffe, dies ist auch für Euch von Interesse:
Von Annorra
Format:Kindle Edition
Als ich das Buch anfing zu lesen, sagte ich mir: 'Nur eine halbe Stunde, danach fahre ich Fahrrad.' Aus der halben Stunde ist schnell eine Stunde geworden ' weil mich dieses Buch so mitgerissen hat. Ich war sehr, sehr überrascht.
Das Buch habe ich auf Empfehlung von einer Freundin gelesen. Als ich den Titel, das Cover und den Klappentext sah, war ich zunächst skeptisch. Ich hatte hier einen 08/15-Vampirroman erwartet, von denen nun wirklich viele am Markt sind. Glücklicherweise ist das eines jener Bücher, wo der Inhalt besser ist als Cover und Klappentext (meist ist es ja umgekehrt ...).
Also, worum geht's? Im Roman ist der Vampir Traian auf Rache aus, weil Ärzte und karrieresüchtige Wissenschaftler mit ihm und seiner Familie brutale Experimente machen. Er ist aus dem Labor geflohen und nun wendet er das Blatt: Er macht Jagd auf seine ehemaligen Peiniger und rächt sich an jedem einzelnen auf individuelle und genussvolle Weise. Und einer dieser Peiniger ist der Chirurg Klingberger, der nun als normaler Arzt in einem Krankenhaus angestellt ist. Dort arbeitet auch die junge Liana als chirurgische Assistentin mit sehr guter Leistung. Doch auch sie hat Probleme mit Klingberger. Er bedrängt sie und verlangt, dass sie ihm den Sohn ihrer Arbeitskollegin hergibt, auf den sie aufpasst: den kleinen Veit, den ein besonderes Geheimnis umgibt. Liana weigert sich, doch sein Druck wird immer stärker.
(aus meiner Sicht hätte man den Klappentext so oder ähnlich formulieren sollen, fände ich persönlich spannender)
Warum mir das Buch so gefallen hat:
1. Das Buch hat ein sehr spannendes Konzept, das Handlungsgerüst und das Figurengeflecht sind so richtig gut durchdacht, wie im Krimi.
2. Ich liebe Bücher, in denen es in es viele Wendepunkte und Enthüllungen in der Handlung gibt und das bietet das Buch.
3. Das Buch hat eine angenehm große und überschaubare Menge an Figuren und webt interessante Beziehungen zwischen diesen Figuren. Die Komplexität ist genau richtig, um sich nicht zu langweilen, aber auch nicht überfordert zu sein (wie in manchen Fantasy-Epen, die Listen mit 100 Figuren, Völkern und Welten voranstellen).
4. Gut und Böse haben ein interessantes Gleichgewicht. Was dieser Autorin aus meiner Sicht so richtig gut gelungen ist: Einen rachsüchtigen Vampir so darzustellen, dass ich als Leserin auf seiner Seite bin und tatsächlich zu denken neige 'Ja, der hat's verdient'. Und Traian ist wirklich hart, wohlgemerkt. Der quält seine Peiniger in dem Stil, wie das in anderen Büchern nur die Oberschurken tun. Also nix mit edler Held, der nur seine Gerechtigkeit sucht. Und zugleich bleibt eine gewisse Spannung, ob Traian mit seiner Rache nicht irgendwann doch auf die Nase fällt.
5. Keine langen Beschreibungen, keine langatmigen Szenen. Alles ist flüssig ' aber nicht chick-lit-flapsig und auch nicht macho-vulgär ' geschrieben, leicht zu lesen, ohne eintönig zu sein. Dialoge sind natürlich und wo es um Gefühle geht, hat die Autorin stilistisch durchaus eine gute Schreibe.
6. Eine gewisse 'Einfachheit' und 'Nähe': Die Hauptfiguren laufen nicht mit so einer Art hochtrabenden Selbsthumor oder Sarkasmus durch die Welt, wie ich ihn von vielen Krimis oder Vampirromanen großer Verlage kenne. Die Autorin auch breitet nicht irgendwelche medizinischen etc. Expertenkenntnisse ellenlang aus, um sich die Auszeichnung für den bestrecherchierten Roman zu verdienen. Und: Die Story spielt weder in London, New York etc. noch ist das eine deutsche Regionalgeschichte. Der Ort der Geschichte (Berlin laut Klappentext) bleibt angenehm im Hintergrund, was ich hier gut fand. Alle Recherche in Ehren, aber: Ich will in erster Linie einen unterhaltsamen und kreativen Roman und kein Sachbuch. Wenn in diesem Buch Sachfehler drin sein sollten: Tut meinem Lesegenuss in diesem Fall keinen Abstrich.
7. Die 'Kultur' der Vampire und die Wahl ihrer Fähigkeiten und Beschränkungen hat mir persönlich zugesagt. Die Autorin bleibt da dem Ursprung/Konsens treu und mischt passende Ideen dazu wie die Vampirfledermäuse und Selbstheilungskräfte.
Gibt es Schwächen? Nun ja, ich denke, ein professioneller Lektor hätte den einen oder anderen Satz ein wenig zurecht gerückt. Andrerseits denke ich so was auch häufiger bei den Büchern der großen Verlage ... Aber diese sehr vereinzelten Schnitzer tun bei meiner Wertung keinen Abbruch, dafür überwiegt das Gute einfach zu sehr. Ich wurde so von den Geschehnissen mitgerissen, dass ich diese Kleinigkeiten mit einem Handwinken abtat ' so was tue ich nicht, wenn mir die Story nicht gefällt, dann hänge ich mich regelrecht an so was auf ...
Das Buch ist eine super Unterhaltung. Sollte man als Vampirfan mit Vorliebe für gegenwärtige Schauplätze und flüssige Sprache lesen. Das Buch hat übrigens ein rundes Ende. Keine Sorge, die Handlung bricht ab und zwingt zum Kauf eines zweiten Teils.
Ich habe schon viele Vampirromane gelesen (z. B. 'Biss', 'Black Dagger', 'Cassie Palmer', 'Cat und Bones', 'Des Teufels Maskerade', zzgl. diverser Werke mit Werwölfen und Dämonen) ' wirklich hoch begeistern konnten mich bisher nur zwei: 'Armand, der Vampir' von Anne Rice und 'Flügel der Dunkelheit' von Angela Planert ' nein, die beiden Werke sind sich überhaupt nicht ähnlich, das bitte nicht als Vergleich oder als Empfehlung für Rice-Fans verstehen; wer stilistische Raffinessen und Erotik sucht, der ist hier falsch.
Für wen ich dieses Buch besonders empfehle: Für Vampirliebhaber, die gerne thrillerartige, gut durchdachte, spannende Geschichten aus der Gegenwart lesen.
Das Buch habe ich auf Empfehlung von einer Freundin gelesen. Als ich den Titel, das Cover und den Klappentext sah, war ich zunächst skeptisch. Ich hatte hier einen 08/15-Vampirroman erwartet, von denen nun wirklich viele am Markt sind. Glücklicherweise ist das eines jener Bücher, wo der Inhalt besser ist als Cover und Klappentext (meist ist es ja umgekehrt ...).
Also, worum geht's? Im Roman ist der Vampir Traian auf Rache aus, weil Ärzte und karrieresüchtige Wissenschaftler mit ihm und seiner Familie brutale Experimente machen. Er ist aus dem Labor geflohen und nun wendet er das Blatt: Er macht Jagd auf seine ehemaligen Peiniger und rächt sich an jedem einzelnen auf individuelle und genussvolle Weise. Und einer dieser Peiniger ist der Chirurg Klingberger, der nun als normaler Arzt in einem Krankenhaus angestellt ist. Dort arbeitet auch die junge Liana als chirurgische Assistentin mit sehr guter Leistung. Doch auch sie hat Probleme mit Klingberger. Er bedrängt sie und verlangt, dass sie ihm den Sohn ihrer Arbeitskollegin hergibt, auf den sie aufpasst: den kleinen Veit, den ein besonderes Geheimnis umgibt. Liana weigert sich, doch sein Druck wird immer stärker.
(aus meiner Sicht hätte man den Klappentext so oder ähnlich formulieren sollen, fände ich persönlich spannender)
Warum mir das Buch so gefallen hat:
1. Das Buch hat ein sehr spannendes Konzept, das Handlungsgerüst und das Figurengeflecht sind so richtig gut durchdacht, wie im Krimi.
2. Ich liebe Bücher, in denen es in es viele Wendepunkte und Enthüllungen in der Handlung gibt und das bietet das Buch.
3. Das Buch hat eine angenehm große und überschaubare Menge an Figuren und webt interessante Beziehungen zwischen diesen Figuren. Die Komplexität ist genau richtig, um sich nicht zu langweilen, aber auch nicht überfordert zu sein (wie in manchen Fantasy-Epen, die Listen mit 100 Figuren, Völkern und Welten voranstellen).
4. Gut und Böse haben ein interessantes Gleichgewicht. Was dieser Autorin aus meiner Sicht so richtig gut gelungen ist: Einen rachsüchtigen Vampir so darzustellen, dass ich als Leserin auf seiner Seite bin und tatsächlich zu denken neige 'Ja, der hat's verdient'. Und Traian ist wirklich hart, wohlgemerkt. Der quält seine Peiniger in dem Stil, wie das in anderen Büchern nur die Oberschurken tun. Also nix mit edler Held, der nur seine Gerechtigkeit sucht. Und zugleich bleibt eine gewisse Spannung, ob Traian mit seiner Rache nicht irgendwann doch auf die Nase fällt.
5. Keine langen Beschreibungen, keine langatmigen Szenen. Alles ist flüssig ' aber nicht chick-lit-flapsig und auch nicht macho-vulgär ' geschrieben, leicht zu lesen, ohne eintönig zu sein. Dialoge sind natürlich und wo es um Gefühle geht, hat die Autorin stilistisch durchaus eine gute Schreibe.
6. Eine gewisse 'Einfachheit' und 'Nähe': Die Hauptfiguren laufen nicht mit so einer Art hochtrabenden Selbsthumor oder Sarkasmus durch die Welt, wie ich ihn von vielen Krimis oder Vampirromanen großer Verlage kenne. Die Autorin auch breitet nicht irgendwelche medizinischen etc. Expertenkenntnisse ellenlang aus, um sich die Auszeichnung für den bestrecherchierten Roman zu verdienen. Und: Die Story spielt weder in London, New York etc. noch ist das eine deutsche Regionalgeschichte. Der Ort der Geschichte (Berlin laut Klappentext) bleibt angenehm im Hintergrund, was ich hier gut fand. Alle Recherche in Ehren, aber: Ich will in erster Linie einen unterhaltsamen und kreativen Roman und kein Sachbuch. Wenn in diesem Buch Sachfehler drin sein sollten: Tut meinem Lesegenuss in diesem Fall keinen Abstrich.
7. Die 'Kultur' der Vampire und die Wahl ihrer Fähigkeiten und Beschränkungen hat mir persönlich zugesagt. Die Autorin bleibt da dem Ursprung/Konsens treu und mischt passende Ideen dazu wie die Vampirfledermäuse und Selbstheilungskräfte.
Gibt es Schwächen? Nun ja, ich denke, ein professioneller Lektor hätte den einen oder anderen Satz ein wenig zurecht gerückt. Andrerseits denke ich so was auch häufiger bei den Büchern der großen Verlage ... Aber diese sehr vereinzelten Schnitzer tun bei meiner Wertung keinen Abbruch, dafür überwiegt das Gute einfach zu sehr. Ich wurde so von den Geschehnissen mitgerissen, dass ich diese Kleinigkeiten mit einem Handwinken abtat ' so was tue ich nicht, wenn mir die Story nicht gefällt, dann hänge ich mich regelrecht an so was auf ...
Das Buch ist eine super Unterhaltung. Sollte man als Vampirfan mit Vorliebe für gegenwärtige Schauplätze und flüssige Sprache lesen. Das Buch hat übrigens ein rundes Ende. Keine Sorge, die Handlung bricht ab und zwingt zum Kauf eines zweiten Teils.
Ich habe schon viele Vampirromane gelesen (z. B. 'Biss', 'Black Dagger', 'Cassie Palmer', 'Cat und Bones', 'Des Teufels Maskerade', zzgl. diverser Werke mit Werwölfen und Dämonen) ' wirklich hoch begeistern konnten mich bisher nur zwei: 'Armand, der Vampir' von Anne Rice und 'Flügel der Dunkelheit' von Angela Planert ' nein, die beiden Werke sind sich überhaupt nicht ähnlich, das bitte nicht als Vergleich oder als Empfehlung für Rice-Fans verstehen; wer stilistische Raffinessen und Erotik sucht, der ist hier falsch.
Für wen ich dieses Buch besonders empfehle: Für Vampirliebhaber, die gerne thrillerartige, gut durchdachte, spannende Geschichten aus der Gegenwart lesen.
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