...
Unterwegs auf dem
Fußweg zur Bahn bemerkte Marcus seine zittrigen Knie ebenso wie den leichten
Schwindel. Nachher im Flugzeug konnte er sich ausruhen, jetzt durfte er nicht
trödeln, sonst verpasste er am Ende noch seinen Flug.
Wenn er nur halb so elend aussah wie er sich
fühlte, musste er geisterhaft auf andere wirken. Es verwunderte ihn deshalb
nicht, wie die vorbeilaufenden Passanten ihn anstarrten. Endlich lag der Bahnhof
in Sichtweite. Eine Autohupe in seiner Nähe ließ ihn zusammenzucken. Er ärgerte
sich über seine Schreckhaftigkeit und ging umso schneller weiter.
„Marcus?“, hörte er Nicole hinter sich rufen. Er
durfte sich nicht umdrehen, sie in ihrer Hoffnung bestärken, denn für einen
Wortwechsel war keine Zeit.
„Marcus! So warte doch!“
Nein! Er brachte es nicht übers Herz sie zu
ignorieren, also blieb er stehen. Kleine Lichtfunken erschienen vor seinen
Augen, verschwanden zum Glück aber schnell. Sein Puls raste. Nicole berührte
von hinten seinen rechten Arm, dann ging sie um ihn herum. Ihre Augen wurden
immer größer, während sie ihm ins Gesicht sah. „Mein Gott, was tust du hier?“
Sie ergriff seine rechte Hand und zog ihn zur Seite. Am Straßenrand hielt der
Wagen von Sven. Marcus konnte durch das spiegelnde Licht der Sonne in der
Frontscheibe keinen Fahrer am Steuer erkennen.
„Ich danke dir.“ Er schluckte, versuchte seinem
Schwindel, seiner aufkommenden Übelkeit entgegenzuwirken. „Mir läuft die Zeit
davon. Ich muss zurück.“
„Zurück? Ich sehe dir doch an, wie schlecht es dir
geht, deine glasigen Augen, deine blasse Gesichtsfarbe. Lass mich dir helfen.“
Er riss sich von ihrem Griff los, das kostete Kraft, dabei weniger
körperliche. „Nicole!“ Nein! Die Zeit drängte ihn, er musste sich kurz fassen.
Er holte Luft. „Tut mir Leid. Ich muss gehen.“
...
Um Missverständnisse vorzubeugen:
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